Hallo Sunny,
bezüglich der medizinischen Betreuung kann ich dich beruhigen. Was möchtest du denn gern wissen?
Ich habe sehr viele Behandlungen hinter mir (10 frisch, 4 Kryo), wovon 3
ICSIs und 1
Kryo in Prag (www.gennet.cz/de) stattfanden und 3 Kinder entstanden. In Deutschland hatten wir 1 biochemische Schwangerschaft, 1 frühe
Fehlgeburt und nun eine erfolgreiche Geschwister-ICSI.
Ich bin absoluter Auslands-Fan, möchte aber auch die Dinge nicht verschweigen, die viele andere doch stört.
- Der Aufwand für eine Behandlung im Ausland und in Deuzschland sind sehr unterschiedlich. In Deutschland nervt mich sehr, dass ich zu US- und Blutkontrollen so oft hinfahren muss (keine gute Klinik direkt vor Ort). Für eine Auslandsbehandlung konnte ich diese Termine mit meiner Gyn um die Ecke machen. Andere haben keine kooperative Gyn und eine Klinik um die Ecke. Für die ist es mehr Aufwand.
- Dass eine Auslandsbehandlung in Prag macimal die Hälfte kostet ist leider schon etwas her. 2011 bezahlten wir 1400 + ~ 700 Medikamente. 2012/13 1900 + ~ 1000 Medikamente (mein Bedarf war gestiegen) und inzwischen kostet die ICSI 2200 + Medikamente. Die Gesamtkosten (ICSI+Medikamente+Reisekosten) sind immer noch geringer als in Deutschland als Selbstzahler (hier hatten wir zwischen 5400 und 5900 Gesamtkosten), aber es ist mit zuletzt rund 4000 inkl. schönem Hotel, 3 Tagen Urlaub zur Entspannung und Zusatzoptionen (IMSI, EmbryoScope, EmbryoGlue, Akupunktur..) trotzdem günstiger. Dennoch sind manche enttäuscht, wenn sie von der Hälfte, also 2500 bis 3000 , ausgegangen sind.
- Manche Frauen bevorzugen den immer wiederkehrenden Kontakt zu ein und dem selben Arzt, der berät, untersucht, punktiert und transferiert. Das ist in Prag so nicht möglich. Man hat eine Koordinatorin, die das Paar begleitet, dolmetscht, wenn nötig, und auch mal Händchen hält. Die Ärzte arbeiten dort oft tageweise, z. B. unser Arzt 3 Tage/ Woche in Deutschland auf einer Entbindungsstation und 2 Tage/ Woche in Prag als Reproduktionsmediziner. Da wird der Zyklus der Frau nicht so manipuliert, dass es auf diese Tage hinausläuft.
Gerade, wenn man schon mehrere gescheiterte Versuche hinter sich hat, ist eine Behandlung im Ausland meiner Meinung nach einen Versuch wert, um "voran" zu kommen. Die anderen
Embryonenschutzgesetze lassen z. B. eine 5-Tage-Kultur aller Embryonen zu, was bei uns die Erkenntnis brachte, dass in der Interaktion zwischen weiblichen und männlichen Genen etwas nicht stimmen könnte. Unsere
Blastozystenrate ist echt mies (4 von 20 EZ, 2 von 33 EZ und 6 von 44 EZ in Prag) und dennoch wurde ich schwanger in 2 Behandlungen dort mit 3 Kindern.
Ich könnte jetzt eine sehr lange Liste mit Vorteilen aufschreiben (es hat ja Gründe, dass ich Auslandsfan bin), würde aber gern explizit darauf antworten, was dich intetessiert. Schreib doch einfach mal ein paar Fragen auf...
LG
Juna