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Re: Wir haben uns für EZS entschieden!!!

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Hi :)

@Lala: Ich bin sehr um eine konstruktive Diskussion bemüht, eben weil ich versuche mir ein objektives Bild zu machen bevor wir eine Entscheidung treffen, die unser Leben und möglicherweise das Leben unseres potentiellen Kindes für immer verändern wird. Ich bemühe mich, hier niemanden als dumm darzustellen oder der Falschaussage zu beschuldigen. DAS ist für mich einer konstruktiven Diskussion abträglich. Wenn Du auf der Seite des Netzwerk EMS liest, steht dort dem Wortlaut nach "Die Spende selbst erfolgt dann vollkommen anonym [...]". Das ist Fakt und keine Falschaussage. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass eine Aufhebung der Anonymität zu einem späteren Zeitpunkt "postpartum" möglich ist. Ich habe mit keiner Silbe dargestellt, dass das Netzwerk EMS sich gegen Aufklärung ausspricht.
Das Netzwerk EMS empfiehlt "Wunscheltern dringend, eine für dieses Thema qualifizierte psychologische vorbereitende Beratung wahrzunehmen, ihre Kinder frühzeitig über die Embryospende aufzuklären und so offen, wie möglich mit dem Thema umzugehen.". Was mich hier aber ehrlich irritiert ist, warum das Netzwerk EMS dies zwar empfiehlt aber dann die anonyme der nicht-anonymen oder offenen Spende in ihren Regularien den Vorzug gibt? Würde nicht die offene Spende den eigenen Empfehlungen viel mehr gerecht werden, als eine anonyme Spende? Das Netzwerk EMS könnte es auch in ihren Regularien verankern, dass eine Spende ausschließlich offen erfolgt und damit den Entscheidungsspielraum der Wunscheltern für die Nicht-Aufklärung deutlich einschränken. Die anonyme Spende mit kommerziellen Aspekten zu begründen, finde ich nicht ausreichend. Auch das könnte man rechtlich festlegen, dass bei einer EMS keine (Un-)Summen fließen und damit einen Anreiz zur EMS schaffen. Aber so, mit der Entscheidung für eine anonyme Spende, sind die Weichen auch für eine Nichtaufklärung gestellt und es wird dem Wunschelternpaar überlassen, ob es aufklärt oder nicht. Wenn ein Spenderkind aus dem Netzwerk EMS nicht aufgeklärt wird, wird es niemals zu der Aufhebung der Anonymität "postpartum" kommen. Das Netzwerk EMS könnte die Aufklärung des Kindes zu einem frühen Zeitpunkt auch explizit in seinen Regularien verankern. Aber das tut es nicht.

Und in meiner Wahrnehmung hat es damit zu tun, dass bis heute kein Psychologe/ Psychoanalytiker, Bindungstheorieanhänger, Soziologe, Mediziner, Politiker, Kinderwunschberater, Heilpraktiker oder sonstiger Experte mit 100%iger Sicherheit sagen kann, dass die Aufklärung der Nichtaufklärung im Falle von EMS überlegen ist. Ich habe mich mit HI und EZS nicht beschäftigt. Vielleicht liegen dort Daten vor, auf die man sich beziehen kann solange für EMS keine belastbaren Daten vorliegen. Aber dennoch sind EZP und HI im Vergleich zur EMS etwas anderes und nicht 1 zu 1 übertragbar (siehe vorheriger Post). Für mich stellt sich das so dar, dass das Netzwerk EMS auch Gründe für das Nichtaufklären gelten lässt. Jedenfalls stellen sie Wunscheltern, die sich gegen die Aufklärung entscheiden nicht als falsch, unmoralisch und/ oder unehrlich dar.

@risa74Berlin: Für Dich und mich und viele andere hier ist eine Gametenspenden kein Stigma. Aber gilt das wirklich überall in Deutschland und in der ganzen Gesellschaft? Vor einem Jahr glaube, gab es einen Artikel in der Zeit von Ulrich Greiner zur Genealogie www.zeit.de. Wenn man den liest, und die Kommentare dazu, kann man nicht glauben, dass Reproduktionsmedizin und schon gar nicht Gametenspende gesellschaftlich voll akzeptiert sind. Was meinst Du mit "das hätte ich nicht gemacht". Ich kann Dir da nicht folgen, weil ich nicht weiß was du meinst. Aber du kannst anhand von 4 oder 5 Posts einschätzen, ob jemand stark genug ist oder nicht? Interessant.
Ich glaube, dass man seinem Kind auch dann authentisch und ehrlich begegnen kann, auch wenn man nicht aufklärt. Das ist und wird auf alle Zeit für Dich ein absolutes No Go bleiben, weil es mit deinen Moralvorstellungen und deinen Vorstellungen der Entwicklung einer gesunden Eltern-Kinder-Bindung nicht vereinbar ist. Das respektiere ich wirklich! Aber es wird nichts daran ändern, dass ich Menschen nicht als unmoralisch ansehe die ihre Kinder aus EMS nicht aufklären. Selbst dann nicht, wenn Daten eineindeutig belegen dass die Aufklärung der Nichtaufklärung überlegen ist.

Wie ich bereits schrieb, bin ich mir unschlüssiger denn je und wir werden uns wohl noch einiges mehr an Zeit lassen bevor wir eine gut begründete Entscheidung treffen. Bei Frau Dr. Petra Thorn haben wir übrigens schon einen Termin. Und wenn ich mir vor Augen führe, wie schwer uns dieser Entscheidungsprozess fällt, kann ich umso weniger irgendeiner Seite etwas vorwerfen weder den aufklärenden Eltern noch den Eltern, die sich gegen eine Aufklärung entscheiden.

LG,
Sanne

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